Am 1. Advent 1994 wurde mit einem festlichen Familiengottesdienst, in dem der Bischof der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg und heutige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland Dr. Wolfgang Huber die Predigt hielt, das Evangelische Kinder- und Jugendhaus geweiht und offiziell seiner Bestimmung übergeben. Zur Geschichte: Generationen von Klockowern sind in diesem Haus zur Schule gegangen. Das war ungefähr bis zum Jahreswechsel 1961, dann wurde es als Kindergarten genutzt. Etwa 30 Jahre hat dieses Haus diese Funktion ausgefüllt. Im Jahre 1992 zog der Kindergarten aus. Das Haus wurde mit Asylbewerbern belegt, die plötzlich im Spätsommer 1992 ihr Quartier verlassen hatten. Zu diesem Zeitpunkt war der Schönfelder Gemeindekirchenrat schon längere Zeit auf der Suche nach geeigneten Räumen für die Kinder- und Jugendarbeit in Klockow. Die alte Dorfschule bot sich an, günstig gelegen, mitten im Dorf und direkt an der Kirche. Im Frühjahr/Sommer 1993 wurde mit dem Umbau begonnen. Neben vielen Eigenmitteln der Kirchengemeinde, finanzieller Hilfe der Partnergemeinde Lützelsachsen, flossen Fördermittel des Brandenburgischen Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport und der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg. Arbeitskräfte, angestellt über verschiedene Förderprogramme, und Zivildienstleistende führten Hilfsarbeiten aus. Praktisch leitete Herr Gerfried Fieweger aus Kleptow und später Herr Gerd Kohli die Arbeiten an. Beratend zur Seite stand Ihnen eine kleine Gruppe Eltern von Christenlehrekindern, so die Ehepaare Gall aus Baumgarten, Eilmes aus Schönfeld, Kohli aus Klockow, Tege aus Ludwigsburg, Fieweger aus Kleptow sowie Pfarrer Dietz und Frau. Die Arbeiten gingen so zügig voran, dass bereits zum 3. Advent 1993 einige Räume des Hauses genutzt werden konnten. Ein Jahr später war das Haus fertig und wunderschön geworden! In der unteren Etage befinden sich neben zwei großen Gruppenräumen, gute Sanitäranlagen, eine große Küche, der Seniorenraum und eine Bibliothek mit Büro für die Mitarbeiter. In der oberen Etage ist ein schöner offener Boden mit Billard, Fußball und Schlafetage, ein Jugendraum, sowie ein separates Gästezimmer mit WC. Bischof Huber war bei der Einweihung 1994 von der Atmosphäre, dem Haus und der Klockower Kirchengeschichte so beeindruckt, dass er wenig später im Sender Freies Berlin eine Andacht zu Klockow und dem Thema „Offene Türen“ hielt. Nach der Eröffnung wurde das Haus sehr stark genutzt. Jeden Tag nach der Schule kamen Kinder hoch ins Jugendhaus und verbrachten dort ihre freie Zeit, machten Hausaufgaben, nahmen an den Gruppen teil und spielten Tischtennis im Garten. Das änderte sich, nachdem die Grundschule in Klockow geschlossen wurde. Trotzdem kann sich das Haus über keine mangelnde Nutzung beklagen. Viele Gruppen- und Einzelveranstaltungen finden hier statt, Musik und Konfirmandenunterricht, Freizeitcamps, von hier aus beginnen die Freizeiten von Kindern und Jugendlichen, Kinderfeste und Martinstage. Am besten, man geht einmal durch das Jugendhaus. Unzählige Bilder erzählen von den Aktivitäten bis zum heutigen Tag. Als im September 1994 das Haus übergeben wurde, war dem betreuenden Elternkreis klar, dass die Kirchengemeinde allein mit der Unterhaltung dieses Hauses und der Finanzierung der Kinder- und Jugendarbeit in Klockow und den anderen Gemeinden des Pfarrsprengels überfordert ist. Dieser Elternkreis gründete daher einen Verein, den Förderkreis Evangelisches Kinder- und Jugendhaus Klockow e.V. Er stellte sich vor allem das Ziel, durch Mitgliedsbeiträge und Spenden unterstützend zu wirken. Er führt also keine eigene Kinder- und Jugendarbeit durch, sondern unterstützt die der Kirchengemeinde. So stellt der Verein jährlich ca. 2.500,00 bis 3.000,00 Euro aus seinen Mitgliedsbeiträgen und erworbenen Spenden zur Verfügung. Dieses Geld reicht bei weitem nicht aus, die Einrichtung und die ganzen Aktivitäten zu finanzieren. Die Hauptlast liegt aber bei der Kirchengemeinde. Es wird unterschiedlich verwendet, vom Materialeinkauf bis hin zu Zuschüssen für Freizeiten von Kindern und Jugendlichen. Dabei müssen die Kinder und Jugendlichen weder Mitglieder des Vereins noch der Kirchengemeinde sein.