Göritz - Ortsteil der Gemeinde Göritz
Aktuelle Einwohnerzahl 608
Gemeinde Göritz - Göritz + Malchow + Tornow - … eine Gemeinde mit Zukunft
(K.S.) Göritz ist mit etwa 600 Einwohnern der größte Ortsteil der Gemeinde mit insgesamt 800 Einwohnern. Man wohnt hier in einst von Landwirtschaft geprägten Dörfern. Sie finden hier die typischen Bauern- oder Siedlungshäuser der 1930er Jahre, zahlreiche Eigenheime aus den 1980ern, natürlich auch neuere, manchmal gerade im Bau befindliche Häuser und fünf Mehrgeschosshäuser aus den 1960er und 1970er Jahren, die Mitte der 1990-er Jahre saniert worden sind.
Die Orte Göritz und Malchow gehen ineinander über und liegen an der B 109 zwischen Prenzlau und Pasewalk, von beiden Städten etwa 10 Kilometer entfernt. Tornow, mit einem kleinen See, liegt 3 km von Göritz entfernt an der Kreisstraße L 252 Richtung Klockow/ Brüssow.
In allen drei Orten finden Sie sehenswerte Kirchen. Die Malchower Kirche hat nach fast 50 Jahren Tiefschlaf wohl die größte Aufwertung erfahren. Seit 2009 wird der jährliche Internationale Malchower Kirchenpreis ausgeschrieben. Direkt neben der Kirche finden Sie den 2013 eröffneten Labyrinthpark.
Als größte Arbeitgeber können die Agrargenossenschaft, das Autohaus Dähn, das Fuhrunternehmen Plöger, das Serviceunternehmen Grundmann sowie der Pflegedienst Zander genannt werden.
Es bestehen etwa 10 Busverbindungen an den Wochentagen von und nach Prenzlau. An drei Tagen pro Woche finden in Göritz Arztsprechstunden statt. Die Gaststätte in Göritz (mit Saalbetrieb) bietet neben Veranstaltungen auch die Hauslieferung von Tagesessen an. Übernachtungen mit Frühstück sind im dazu gehörigen Gästehaus möglich. Zum Einkauf stehen zwei Verkaufsstellen zur Verfügung.
In der Gemeinde Göritz wohnt man nicht nur, sondern lebt in Dorfgemeinschaften, aus denen Vereine wie Kita-Förderverein, Schützen-, Angel-, Sportverein und Ortsfeuerwehr hervorgehen. Die Kirchengemeinde richtet ebenfalls zahlreiche Veranstaltungen aus. Das jährliche Dorffest in Göritz hat Kultstatus.
Die Senioren der Gemeinde können beispielsweise wöchentlich an einer Tanzgruppe oder einer altersgerechten Sportstunde teilnehmen, oder sich den Kaffeenachmittagen und den Radfreunden anschließen. Wer Hilfe benötigt, erhält diese unkompliziert durch den ansässigen Pflegedienst, oder kann in eine von zwei vorhandenen Pflege- Wohngemeinschaften in Göritz leben, die eine 24-Stunden-Betreuung gewährleisten.
Eine junge Grundschule, Horträume und eine moderne Kindertagesstätte ermöglichen die Betreuung der Kinder im Ort.
Sie sind herzlich willkommen.
Geschichtliches
Die erste urkundliche Erwähnung ist datiert auf den 11.06.1321. Im Verzeichnis der von den Herzögen von Pommern an Vasallen und Bürger gewährten Kriegsschadenvergütung vom Jahr 1321 erhält die Gattin des Bürgers Johannis von Göritz 1,5 Hufen.
Die Geschichte von Göritz setzt jedoch viel früher ein. Die Kirche wurde bereits um 1250 gebaut. Funde von Steinäxten, Spinnwirteln und Feuersteinbeilen belegen, dass hier bereits seit der Steinzeit vor 4000 Jahren Menschen lebten. Aus der nachfolgenden Bronzezeit, vor etwa 3000 Jahren, stammt ein Schälchenstein, der sich auf einem Hügel in der Göritzer Feldmark mit dem Flurnamen „Hopps Qual“ nahe des Gootskamps befindet. In den ersten Jahrhunderten unserer Zeit lebten hier Germanen, deren Siedlungen durch Tonscherben belegt sind. Im 6. bis 7. Jahrhundert ließen sich hier Slawen nieder, da das Gebiet während der Völkerwanderungszeit von Germanen weitgehendst verlassen worden war. Die deutsche Besiedlung erfolgte etwa vom 12. bis 15. Jahrhundert. Im 12. Jahrhundert begannen die Auseinandersetzungen zwischen Pommern, Brandenburgern und Mecklenburgern um den Besitz der Uckermark, die bis zum 15. Jahrhundert andauerten. Es ist verzeichnet, dass im Jahr 1440 bei Göritz ein Vertrag zwischen Pommernherzögen und Brandenburger Markgrafen geschlossen wurde. Weitestgehend unberührt von den kämpferischen Auseinandersetzungen erfolgte der Zuzug deutscher Siedler. Die ansässigen Uckerer wurden nicht vertrieben oder getötet, sondern in entstehende Dorfgemeinschaften einbezogen. In dieser Zeit entstand Göritz. An der alten Heerstraße, die über Prenzlau und Pasewalk führte, legten deutsche Kolonisten ein Straßen- und Angerdorf an. Etwa 17 deutsche Bauern siedelten sich an, die insgesamt 44 Hufen unter dem Pflug hatten. Im Landbuch Kaiser Karl IV. wird Ghorytz, wie Göritz damals geschrieben wurde, als 60 Hufen großes Dorf aufgeführt. Von diesen 60 Hufen waren 7 erst kürzlich besetzt und deshalb noch von Abgaben befreit. Außer den Hüfnern (Bauern) waren 26 Kossäten (Kleinbauern) ansässig und 1 Krug vorhanden. Die Kirche besaß 3 Hufen Land. Göritz hatte schon 1375 die bäuerliche Gerichtsbarkeit. In den folgenden Jahrhunderten wechselten die Besitzverhältnisse des öfteren. So hatten Prenzlauer Bürger und Adlige aus den Nachbardörfern Besitzanteile in Göritz, Erbbauerntum gegen Zins. Auf diese Formel lässt sich das Rechtsverhältnis der bäuerlichen Siedler bringen. Sie waren persönlich frei, hatten jedoch dem Landesherren, einem Fürsten oder Markgrafen, Zins (Pacht) zu zahlen. Außerdem hatten sie Wagen-, Gespann- und Arbeitsdienste zu leisten. In zunehmendem Maße gelangte jedoch der mittlere Adel, sowie auch bürgerliche Herren in den Besitz der Adelsprivilegien. Für Leistungen verschiedenster Art erhielt diese Gruppe vom Markgrafen oder jeweiligem Landesherren Landbesitze mit den dazugehörigen Dörfern als Lehnen. Teilweise wurde auch Brachland als Lohn gegeben oder Bauernland verpfändet. So haben sich die Besitzverhältnisse in den folgenden Jahrhunderten zu Gunsten der Ritterschaft verändert. Auch über Göritz brachte der Dreißigjährige Krieg sehr viel Leid. Am Ende war das Dorf wüst geworden, Gehöfte geplündert und verbrannt. Seit dem Jahre 1928 gehört das Dorf Malchow zur Gemeinde Göritz und 1982 wurde Tornow ebenfalls eingemeindet. Im Jahre 1955 erfolgte die Gründung der 1. LPG vom Typ III mit 31 Mitgliedern und 194 ha landwirtschaftliche Nutzfläche. Eine weitere LPG vom Typ I wurde 1960 gegründet. Beide LPGen wurden im Jahre 1970 von der LPG „Gute Zukunft“ Typ II übernommen. 1994 schlossen sich dann die LPGen Malchow, Tornow, Dauer und Blindow zur „Kooperativen Pflanzenproduktion Göritz“ zusammen; die LPG „Gute Zukunft“ war die LPG Tierproduktion. Im Jahr 1976 schloss sich die KAP Göritz mit der KAP Prenzlau zusammen. Es entstand eine Zwischenbetriebliche Einrichtung und der Bau der 2000-er Milchviehanlage auf einer Fläche von 8 ha Land. Somit gehörten die Landwirtschaftsbetriebe mit zu den größten Arbeitgebern im Umkreis.