Kleptow - ein Gemeindeteil des Ortsteiles Ludwigsburg der Gemeinde Schenkenberg
Aktuelle Einwohnerzahl 156
Im November 1996 wurde das Wildgehege als wirtschaftliches Unternehmen durch Thomas Golz gegründet. Seitdem kann er auch das in Neuenfeld existierende Wildgehege und eine Fasanerie sein Eigen nennen. Je nach Absprache übernimmt er die Führung durch das Gehege. Als besondere Attraktion sind Rentiere und Nandus zu beobachten. Der seit Mai 1998 bestehende Wildhandel hat verschiedene Fleischsorten im Angebot.
Geschichten zum Ort
Der Fuchsdämon
Ein Bauer aus Kleptow bei Carmzow hatte einst mit dem Bösen einen Pakt geschlossen und dabei seine Seele verkauft. Dafür besaß er einen "Geist", das heißt einen Dämonen, der ihm vom Teufel geliehen war und alle Dinge verrichtete. Dieser erschien fast immer in Gestalt eines Fuchses. In den ersten Jahren hatte sein Besitzer ihn im Hause gehalten, weil er aber zu sehr nach Teufel stank, brachte er ihn auf einem Berg bei Kleptow unter, der seitdem auch der "Fuchsberg" heißt. So oft der Bauer den Namen des Dämonen rief, war er sofort bei ihm und fragte nach seinen Begierden. Alles schaffte er dann heran; nur Geld konnte er nicht besorgen. Das ärgerte den Bauern sehr! Da machte der Fuchs folgenden Vorschlag: Der Bauer sollte ihn in die Brüssower Kirche schicken, dort müßte er eine Oblate stehlen, und sie dann durchbohren. Nun hätte der Fuchs soviel Macht, Geld herbeizuschaffen, wieviel er wolle. Der Bauer stimmte zu und befahl dem Fuchsgeist, die Oblate aus der Brüssower Kirche herbeizuschaffen. Es kam aber anders: Der Pfarrer von Brüssow erwischte den Fuchs und prügelte ihn aus seinem Fell. Mit Mühe und Not erreichte der Fuchsgeist wieder das Gehöft seines Besitzers. Er kam aber ohne Fell und Haut und ohne Oblate zurück. Er fror nun ganz jämmerlich. Listig wie er nun einmal war, fragte er den Bauern, ob er nicht ihm seine Menschenhaut leihen könnte. Der Bauer sagte zu, der Fuchs schlüpfte in seine Haut und sagte: "Du kannst Dir ja einen Pelz kaufen, wenn ich erst das Geld herbeischaffen kann!" Das war ein Hohn, denn der geschundene Bauer starb. Seitdem spukt beim Kleptower Fuchsberg ein Fuchs in Menschenhaut. Eigentlich tut er niemandem etwas Böses an, aber er versucht sich bei jedem, der vorbeikommt, als dienstbarer Geist anzubieten. Aber alle, die ihm begegnen, wenden sich mit Entsetzen ab. Noch lange soll ein Fuchsfell in der Brüssower Kirche gehangen haben; nun ist es aber verschwunden, und heute ist alles vergessen. Quelle: Teufelssteine, Unheimliche Geschichten von den Ufern des Flusses Ucker, ARKADIEN e. V., Schibri-Verlag, 1997
Der unsichtbare Nachtwächter
Die Kleptower hatten einst einen alten Nachtwächter, der nicht viel taugte und winters und sommers, anstatt zu wachen, entweder in eine Scheune kroch oder hinter der Friedhofsmauer schlief. Außerdem war er noch ein heimlicher Säufer und benötigte Nachtruhe sehr. An einem schönen Sommermorgen hatte er wieder seinen Rausch ausgeschlafen und ging nach Hause. Unterwegs fällt ihm schon auf, daß der Pastor, dem er auf der Dorfstraße begegnete, ihm auf seinen Gruß nicht dankte, sondern sich erstaunt nach allen Seiten umsah. Noch schlimmer wird´s, als er zu Hause seine Frau in der Küche antrifft und sie nach etwas fragt. Auch sie sieht erst erstaunt umher und läuft dann schreiend zum Nachbar. Beim Nachbar muß er dasselbe erleben. Sowie er anfängt zu reden, läuft alles schreiend davon. Da erst merkte er, daß die Menschen ihn wohl hören, aber nicht sehen können, daß er unsichtbar sei. Ihm war nämlich Farnkrautsamen bei seinem nächtlichen Schlaf in den Leib gekommen. Nun reift in ihm der Gedanke, daß er ja jetzt ein feines Leben führen könnte. Nichts war vor ihm sicher, er stahl alles zusammen, vor allem Schnaps. Er trank so viel, bis er schließlich krank wurde, und der Tod über den See kam, um ihn zu holen. Aber selbst der Tod konnte ihn nicht finden, da er ja unsichtbar war. So spukt nun seit dieser Zeit der unsichtbare Nachtwächter in der Gegend umher, und am besten kann man ihn bemerken, wenn irgendwo Schnaps unbeaufsichtigt stehen bleibt. Quelle: Gerhard Hänsel, Uckermärkische Sagen, KiRO-Verlag 1996